WM in Katar: Blatter bedauert – Goretzka spricht Klartext

In rund zwei Wochen beginnt die WM 2022 in Katar. Es ist der wohl umstrittenste Gastgeber in der Geschichte des Turniers. Viele Fußballfans haben Boykotts angekündigt. Und selbst einige Mannschaften wollen Zeichen gegen die Brutalität des Regimes setzen. Der Ausrüster der dänischen Nationalmannschaft hat beispielsweise ein schwarzes Trikot entworfen, dass an die toten Sklavenarbeiter erinnern soll, die für den Bau der Stadien sterben mussten. Kurz vor dem Turnierstart werden noch andere prominente Stimmen laut.

Blatter bedauert WM-Vergabe an Katar

Als die FIFA die WM 2010 an Katar vergab, führte Sepp Blatter den Weltverband als Präsidenten an. Inzwischen bedauert die damalige Entscheidung: Der Zuschlag an Katar sei „ein Irrtum“ gewesen, so der Schweizer. Die Wahl des Gastgeberlandes sei „schlecht“. Das Land sei zu klein – und der Fußball und die WM dafür zu groß. Er sei allerdings froh, dass bis auf wenige Ausnahmen keine Spieler die WM boykottierten. Die Schuld für „die schlechte Vergabe“ gibt er dem früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini. Jener habe sich vom damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy dazu drängen lassen, die WM an Katar und nicht an die USA zu vergeben – „dies ist die Wahrheit“. Der aktuelle FIFA-Präsident Infantino lebt sogar in Katar. Auch dies schmeckt Blatter nicht: Er könne so nicht die Oberaufsicht führen. Außerdem sei er durch zu viel Nähe parteiisch, wenn es um die Idee eines Fonds für die Familien der verstorbenen Arbeit gehe. Katar lehnt den Vorschlag kategorisch ab – und Infantino hat sich diesem „Nein“ angeschlossen.

Goretzka attackiert Katars WM-Botschafter

Der deutsche Nationalspieler Leon Goretzka hat Katars WM-Botschafter Khalid Salman scharf kritisiert. Dieser hatte in einem Interview mit dem „ZDF“ Homosexualität als „mentalen Schaden“ beschrieben. Sie sei verboten. Diese Worte könnten kaum deutlicher Katars Sicherheitsgarantien für die LGBTQI+-Gemeinschaft in Zweifel ziehen. Goretzka bescheinigt dem Botschafter „ein Menschenbild aus einem anderen Jahrtausend“. Diese Äußerungen seien „sehr beklemmend“ und „absolut inakzeptabel“.

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