Relegation-Hinspiel: Der Hamburger SV schockt Hertha BSC Berlin

Spielt Hertha BSC Berlin auch in der Saison 2022/23 in der Bundesliga? Dies ist nach dem Hinspiel der Relegation zweifelhafter denn je. Die alte Dame verlor vor eigenem Publikum gegen den Hamburger SV mit 0:1. Die Berliner wirkten dabei satt, lustlos und phasenweise fast arrogant. Für manche Spieler schien es eine persönliche Beleidigung gewesen zu sein, dass sie überhaupt antreten mussten. Ganz anders der HSV: Das Team präsentierte sich mutig, angriffslustig und energetisch. Allerdings waren die technischen Grenzen des (bisherigen) Zweitligisten doch deutlich zu sehen. Gelingt der Aufstieg, benötigt dieses Team dringend Verstärkungen.

Spielbericht: Der Sieg war nicht hoch genug

Die ersten 45 Minuten der Partie schienen ein Versuch zu sein, die alte Phrase zu widerlegen, ein Spiel dauere 90 Minute. Hertha beschränkte sich darauf, alles zu zerstören, was nach einem planvoll gespielten Pass aussah. Und Hamburg schaute sich das Ganze erst einmal an. Torchancen existierten bis in die 40. Minute nur in der Theorie – dann ging ein Kopfball Robert Glatzels immerhin ans Außennetz. Schon jetzt waren die Hamburger feldüberlegen.

Und in der zweiten Halbzeit entwickelte sich daraus eine echte Dominanz. Der HSV hatte insgesamt 57 Prozent Ballbesitz, gewann 59 Prozent der Zweikämpfte, hatte die um sechs Prozent bessere Passquote und gab elf Torschüsse auf das Gehäuse des Gegners ab. Die Berliner kamen nur auf sechs entsprechende Abschlüsse. Auf der Anzeigetafel sollte diese nummerische Überlegenheit schließlich auch zu sehen sein: Eine Flanke von Ludotiv Reis entwickelte sich in der Luft plötzlich extrem gefährlich und senkte sich als Traumtor in die Maschen (57. Minute). Hamburg hätte in der Folge noch deutlich nachlegen müssen, verpasste es aber, die eigene Überlegenheit auszuspielen.

Die Berliner trauerten nach dem Abpfiff einem nicht gegebenen Elfmeter (nach Sichtung der Videobilder) und einem nicht gegebenen Tor (aus Abseitsposition) nach. Ob diese Situationen reichen, um als Hertha-Fan Hoffnung für das Rückspiel zu haben, muss jeder Anhänger der Berliner für sich entscheiden.

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